2. Adobe Acrobat Connect Usertreffen in Freiburg
Um es gleich vorweg zu sagen: Das Treffen der Adobe Connect Usergroup D-A-CH Freiburg war sehr produktiv und spannend. Am ersten Tag stellten fünf Referenten unterschiedliche Anwendungsszenarien an ihren Hochschulen vor – vom Einsatz in reinen Online-Studiengängen, in der klassischen Präsenzlehre und in internationalen Projekten bis hin zu Videoconferencing in Sonderforschungsbereichen. Hier gab es viele anregende Beispiele und Ideen für die eigene Praxis.
Die technischen Probleme, von denen die Vortragenden berichteten, konnten alle Anwesenden aus ihrer eigenen Anwendungserfahrung bestätigen: Vor allem bei der Audioübertragung hakt es teilweise noch gewaltig. Die Probleme sind nicht reproduzierbar – manchmal klappt alles wunderbar, manchmal funktioniert bei gleichem Setting die Tonübertragung nicht störungsfrei und Teilnehmer müssen sich mehrfach ab- und wieder anmelden. Recht einig waren sich allerdings alle, dass Acrobat Connect Pro trotz dieser technischen Mängel ein flexibel einsetzbares und für Teilnehmende recht intuitiv zu bedienendes System ist.
Nach den Anwendervorträgen berichtete der Vertreter von Adobe über die neuen Entwicklungen bei Connect 7.5. Hier sind insbesondere die Telefonintegration (VoIP), Webcasts, Secure Desktop Sharing und die native pdf-Unterstützung zu nennen. Der Vortrag löste gemischte Gefühle in der Community aus. Dass Connect inzwischen pdf unterstützt, wurde positiv aufgenommen, und mit der Telefonintegration wird Adobe vor allem in Kombination mit Videokonferenzsystemen attraktiver. Allerdings gab es auch kritische Rückmeldungen, da viele Neuerungen für den Hochschulbereich nicht sonderlich relevant sind und andere Anforderungen, die schon beim 1. Connect- Usertreffen an Adobe rückgemeldet wurden, keine Berücksichtigung fanden, wie beispielsweise eine konfigurierbare Rechteverwaltung oder vollständige Plattformunabhängigkeit.
Aus der UserGroup kam die Aufforderung an Adobe, die Informationspolitik gegenüber den Hochschulen zu verbessern (z. B. über Updates direkt zu informieren) und kooperativer auf die Hochschulen zuzugehen. Schließlich bergen die Hochschulen ein großes Potenzial für das Produkt. Auf der einen Seite findet sich hier ein Umfeld, von deren Experimentier- und Entwicklerfreude beide Seiten profitieren können – wie das Beispiel oncampus mit der Programmierung einer Schnittstelle zu Moodle zeigt. Auf der anderen Seite lassen sich unter den Hunderttausenden Studierenden auch die (Business-)Kunden von morgen finden. Wenn diese im Studium mit einem System positive Erfahrungen machen und es als anwenderfreundlich kennenlernen, so ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie dies im Beruf entsprechend weitertransportieren werden.
Um die Zusammenarbeit mit Adobe zu intensivieren, wird es noch im Frühjahr ein gemeinsames Online-Meeting mit einer kleinen Schulung geben. Die Usergroup wird sich weiterhin jährlich in Präsenz treffen – das nächste Mal in Lübeck, zudem sollen Online-Meetings und die gemeinsame Arbeit in einem Wiki für die Vernetzung sorgen. Eine recht lange Verbesserungsliste, die die Usergroup am zweiten Tag in konstruktiver Atmosphäre erarbeitete, wird nun noch mit den denjenigen diskutiert, die nicht nach Freiburg kommen konnten, und in den nächsten Wochen an Adobe weitervermittelt.
Claudia Gayer