E-Klausur-Test mit iPads...
Das Zeitalter der Tablet PCs hat nun auch die Uni Freiburg erreicht: 30 Studierende der Informatik mussten ihr Wissen nicht wie gewöhnlich auf Papier darbieten, sondern in einer E-Klausur mit der Spitze ihrer Finger sanft in ein iPad tippen.
Von studentischer Seite war das Feedback durchweg positiv was die technische Durchführung anging, lediglich die etwas langsame Reaktionszeit der iPads beim Umschalten von einer Frage zur nächsten fiel als gewöhnungsbedürftig auf. Es dauerte allerdings im Verlauf der Prüfung nur wenige Minuten bis die anfängliche Euphorie über das „Werkzeug“ iPad stoischer Konzentration auf die Prüfungsfragen wich.
Nun stellt sich natürlich die Frage, was nach erfolgreicher Durchführung einer solchen Klausur weiter mit den Ergebnissen passiert. Bereits Minuten nach Beendigung der Klausur lag Prof. Schneider und seinen Mitarbeitern eine über 100 seitige Auswertung der Prüfungsergebnisse vor, welche genügend Raum für alle nötigen statistischen Auswertungen bietet und somit natürlich in diesem Stadium des Klausurworkflows erhebliche Erleichterungen mit sich bringt. Sowohl die technischen Voraussetzungen als auch die Auswertungen der E-Klausur wurden von der eduToolbox@Bri-C GmbH gestellt.
Anzunehmen, dass damit aber ein Reingewinn an Arbeitszeit zu verbuchen ist, ist tatsächlich falsch, da sich der Arbeitsaufwand für den Prüfenden größtenteils verlagert. Die Konzeption sinn- bzw. anspruchsvoller und gleichzeitig elektronisch auswertbarer Prüfungsfragen nimmt deutlich mehr Zeit ein, als es traditionelle, schriftlich zu beantwortende Fragen tun.
Die Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Schneider, Konrad Meier und Dennis Wehrle, bemerkten hierzu, dass allein das konzipieren von plausiblen Falschantworten für die Multiple Choice Fragen im Schnitt mindestens eine Stunde Vorbereitungsaufwand pro Frage beanspruchte. Einmal erstellt, können dieses Fragen allerdings problemlos zu einem Fragenpool erweitert werden, der zukünftig nachgenutzt werden kann. Der Vorbereitungsaufwand kann so mit der Zeit tatsächlich minimiert werden.
Die Studierenden bemerkten, dass ihnen am stärksten das ungewohnte Fragenspektrum aus MC, Lückentext und Hotspot Fragen befremdlich vorkam, nicht jedoch das Bedienen des iPads an sich.
Alles in allem ist dieses Pilotprojekt einer E-Klausur mit den modernen Tablet PCs als voller Erfolg zu verbuchen - sowohl aus studentischer als auch aus Sicht der Dozierenden und natürlich auch im Hinblick auf die technische Reibungslosigkeit des Unterfangens. Nach der Feuertaufe in der Informatik erwarten wir nun mit Spannung, dass auch andere Fachbereiche sich diesem neuen Prüfungsmodus öffnen und das Format E-Klausur zu voller Blüte bringen.